Das Jahr 2020 ist schon wieder mehrere Wochen alt und mit vielen Vorsätzen und Vorhaben sieht es ungefähr so aus:
Warum fällt es uns so schwer, unsere Vorhaben umzusetzen? Das ist eine Frage, die mich auch im Training immer wieder beschäftigt. Wenn bei einem Seminar keine Veränderung (Verhalten, Einstellung, Wissen etc.) passiert, dann ist es vergeudete Zeit. Besonders schwierig ist die Veränderung des Verhaltens – das Planen ist dabei noch das Einfachste. Dann kommt die Herausforderung: Wie setze ich das Geplante um? Wie schaffe ich es, mit Disziplin und Konsequenz dabei zu bleiben und im Alltag die Motivation nicht zu verlieren?
Dazu ist es hilfreich, etwas über die Funktionsweise unseres Gehirns zu wissen: “Das Hirn besitzt beeindruckende Anpassungsfähigkeiten, die es dem Menschen ermöglichen jeglichen Zustand in seinem Leben zu manifestieren. Alles womit wir unser Gehirn – unser neuronales Netzwerk – stimulieren, hinterlässt eine “Gehirn-Spur”, und umso öfter wir etwas tun, umso bleibender ist diese Spur. Dies ist vergleichbar mit einer Fahrspur für Autos: umso frequentierter ein Weg ist, umso stärker wird sie ausgebaut, womit sie dann den höheren Belastungen und Ansprüchen gerecht wird – aus einem Feldweg wird eine Gasse; aus einer Gasse wird eine einspurige Straße, und später wird daraus sogar eine mehrspurige Hauptverkehrsstraße.” (siehe: Dein Gehirn weiß mehr als Du denkst – Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, Niels Bierbaumer)
Das bedeutet, wenn wir etwas verändern wollen, dann müssen wir dieses neue Verhalten unzählige Male einüben. Dazu muss es uns wichtig genug sein, damit wir diese Arbeit wirklich auf uns nehmen und uns von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Des weiteren dürfen wir uns nicht zuviel vornehmen – wenn aus jedem Seminar zwei bis drei konkrete Veränderungsvorhaben wirklich umgesetzt werden, dann ist das schon viel. Und ganz entscheidend: Die Verhaltens-Veränderung muss für einen selbst realistisch sein, denn sonst fängt man gar nichts erst an. Um wirklich dran zu bleiben, ist es gut, sich tägliche Erinnerungsmarker zu setzen – das kann ein Post-It am Computer oder eine Outlook-Erinnerung sein. Hilfreich kann auch sein, seinen KollegInnen, PartnerIn oder dem/der ChefIn die Pläne mitzuteilen und diese zu bitten, sich gelegentlich nach der Umsetzung zu erkundigen. Ebenfalls förderlich: sich belohnen, wenn etwas erreicht wurde – auch wenn es nur ein Etappenziel ist.